Geschäftsführer Axel Fautz, Landschaftsgärtnerin Alexia Wissler, Gärtnermeister Ulrich Herzog und Kurdirektor Rolf Rubsamen blicken zurück
Die Landesgartenschau in Neuenburg war (und ist noch bis 3. Oktober 2022) eine große Bereicherung für die Region. Davon ist Axel Fautz überzeugt. Eine tolle, kurzweilige Ausstellung, die bis an das Rheinufer reicht. Farbenfroh, lebendig und inspirierend. Auch von dem großen Engagement vieler freiwilliger Helfer ist der Geschäftsführer von Fautz die Gärten begeistert. Diese haben einen tollen Job gemacht. Schon im Vorfeld der Landesgartenschau und genauso während der Öffnungszeiten in den Sommermonaten.
Auch in Bezug auf den Gemeinschaftsstand mit den Heilbädern Bad Krozingen, Bad Bellingen und Badenweiler ist Axel Fautz voll des Lobes. Die Idee, alle drei Orte mit unterschiedlichen Thematiken zu präsentieren, ist super angekommen. Bad Bellingen hatte klimaresistente Pflanzen zum Thema. Besser als in diesem Sommer hätte es kaum passen können. Ein zukunftsweisender Blick, so aktuell wie nur möglich. Badenweiler konnte mit seinen ausgefallenen Pflanzen und Kakteen nahezu alle Gartenliebhaber berühren. Im Beet fanden sich viele außergewöhnliche Gewächse, die zu Diskussionen und Bewunderung führten. Mit dem Thema Japan, das auf die langjährige deutsch-japanische Partnerschaft zurückzuführen ist, hat auch Bad Krozingen mit seinen Pflanzungen Aufsehen erregt. Im Laufe der Landesgartenschau ist alles super gewachsen, üppig geworden. Dass der Stand Begeisterung ausgelöst hat, zeigen die vielen Gespräche und Kontakte der Besucher mit den Verantwortlichen vor Ort. Insbesondere der Blumenpfau aus dem Bad Krozinger Kurpark stand immer wieder im Mittelpunkt. Sicher eines der häufigsten Fotomotive auf der gesamten Landesgartenschau. Selbst in der Presse war er immer wieder abgebildet. Und wurde beinahe zu einem kleinen Symbol für die Ausstellung 2022.
Das Resümee von Axel Fautz fällt durchweg positiv aus. Viele Besucher, die vor Ort waren, fanden anschließend auch den Weg zu Fautz die Gärten in Bad Krozingen. Etwas, das sich das Gartenbauunternehmen im Rahmen der Landesgartenschau natürlich auch erhofft hatte.
Die größte Herausforderung: Die Pflege des gesamten Geländes
Fautz die Gärten war nicht nur mit einem Stand auf der Landesgartenschau vertreten, sondern hatte darüber hinaus die Ehre, sich um die Pflege während der Dauer der Ausstellung zu kümmern. Eine enorme Herausforderung, gerade in diesem heißen Sommer. Vier Fautz-Angestellte waren permanent vor Ort, um sich um das gesamte Gelände zu kümmern und zu pflegen. Bereits 6.00 Uhr startete der Einsatz, denn Maschinenarbeiten durften nur bis 10.00 Uhr bis zum Einlass durchgeführt werden. Danach waren Pflegen und Gießen angesagt. Chefin der Pflege vor Ort war Alexia Wissler, eine junge gelernte Landschaftsgärtnerin, die sonst im Bad Krozinger Kurpark anzutreffen ist.
Was Alexia mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser Zeit während der Landesgartenschau geleistet hat, ist fantastisch, schwärmt Axel Fautz. Sie hat sich allen Herausforderungen gestellt, große Kompetenz bewiesen, ist sicher das eine oder andere Mal an ihre Leistungsgrenze gekommen, aber letztendlich über sich herausgewachsen. Ein großes Lob an die junge Gärtnerin. Aber natürlich auch an das Team, das ihr zur Seite stand. Unter anderem bekam das Fautz-Team sogar Unterstützung von Maksym aus der Ukraine, gelernter Floristmeister, der sich ab Juni sehr engagiert um die Staudenpflege kümmerte.
Erleichterung pur: Alexia Wissler und ihr Team haben Großes geleistet
Alexia Wissler unterbricht kurz ihre Arbeit an einem Beet auf der Landesgartenschau, um sich auf die Bank zu setzen und zu erzählen. Sie wurde dazumal recht kurzfristig gefragt, ob sie sich vorstellen könnte, während der Ausstellung die Pflege zu übernehmen. Bereits am 1. April, noch vor der Eröffnung, legte sie los. Das Gelände ist ja nicht so riesig, also durchaus machbar, ihr erster Eindruck. Am Anfang war noch vieles in der Bauphase. Die Aufgabe bestand darin mitzuhelfen, dass für den Start alles fertig war. Das hieß vor allem zu bewässern, Rasen nach zu säen und quasi überall zu sein. Das Ganze ging dann nahtlos in die Bestandspflege über. Ihr Team bestand anfangs aus ihr selbst und einem Azubi oder Praktikanten. Teilweise war sie auch alleine. Dass die Aufgaben jedoch vielfältig und immens waren, stellte sich erst mit der Zeit heraus. Gerade der Start war für die junge Gärtnerin eine Riesen-Herausforderung. Die Ansprüche der Landesgartenschau waren enorm. Aber auch ihre eigenen Ansprüche. Das eine oder andere Mal kamen ihr sogar Zweifel, ob sie es schaffen würde.
Der Endspurt: So schön wie jetzt war es noch nie
Dann ab Pfingsten, auch mit zunehmender Hitze und Trockenheit, wurde das Pflegeteam auf vier Personen aufgestockt. Das war eine super Entscheidung, freut sich Alexia. Mit der Zeit bekam sie einen Überblick über das gesamte Gelände. Wusste, wo was ansteht. Es entwickelte sich ein gewisser Rhythmus, der der Pflege-Chefin immer mehr Selbstvertrauen schenkte. Mit der Zeit wurde auch die Kooperation mit der Landesgartenschau besser. Denn diese sahen, welch enorme Herausforderungen das Team Tag für Tag bewältigte. Insbesondere die Bewässerung während der heißen Monate nahm einen großen Teil der Arbeit ein. Die Bepflanzungen waren teilweise bereits hitze- und trockenresistent. Aber trotzdem musste bewässert werden, was ging. 169 Kübelpflanzen stehen auf dem ganzen Gelände, weiß Alexia. Zwei Traktoren waren mindestens einen halben Tag unterwegs, um diese zu bewässern. Das war die intensivste Arbeit. Die Mäharbeiten hat dankenswerterweise das Kurpark-Team übernommen. Das hätten sie vor Ort nicht noch stemmen können. Drei bis vier Gärtner waren hier an zwei Vormittagen pro Woche mit Rasenmähen beschäftigt.
Jetzt hat sich mit dem Regen glücklicherweise alles relativiert. Der Rasen ist wieder grün. Die Stauden sind so üppig wie nie zuvor. Nun heißt es, nochmal alles sauber zu machen und auszuschneiden. Die Besucher sollen sich bis zum letzten Tag an der Schönheit der Blumen und Pflanzen erfreuen. Obwohl sie es nie gedacht hätte, blickt Alexia dem Ende mit etwas Wehmut entgegen. Sie wird das Gelände schweren Herzens zurücklassen. Sie hat mit ihrem Team jede Menge Energie reingesteckt, das ganze gehegt und gepflegt. Jeden Tag sehen die Fautzianer, was sie geleistet haben. Zudem hat die Gärtnerin hier ganz viel gelernt, Erfahrungen gesammelt, Herausforderungen gemeistert. Wie es weitergeht und wer sich nach der Landesgartenschau um das alles kümmert, weiß sie nicht. Sicher ist jedoch, dass das Fautz-Team das Gelände so perfekt wie möglich zurücklassen wird. Das ist nicht nur Anspruch vom Gartenbauunternehmen, sondern auch von Alexia selbst. Und das macht sie bis zum Schluss mit der notwendigen Hingabe.
In der beruflichen Zukunft: Spielen Bäume die Hauptrolle
Nach der Landesgartenschau trifft man die gelernte Landschaftsgärtnerin noch für ein paar Wochen im Kurpark Bad Krozingen an. Ab November wird sie für ein Jahr lang in Heidelberg die Schulbank drücken und sich zur geprüften Fachagrarwirtin für Baumpflege (Bachelor Professional Baumpflege) weiterbilden. Denn Bäume sind ihre Leidenschaft, üben eine große Faszination auf sie aus. Sie geben der Welt ganz viel, so Alexia. Nicht nur, dass sie CO2 speichern und Sauerstoff produzieren, sie bringen auch Schatten und verbreiten eine ganz besondere Atmosphäre. Und sie präsentieren sich in den schönsten Formen, werden zudem steinalt. Mit der Baumpflege kann die Gärtnerin gleich mehrere Steckenpferde miteinander verbinden, beispielsweise kann sie ihr Hobby ‚Klettern‘ durch die Seilklettertechnik in die Arbeit integrieren. Weiterhin ist die vielseitige junge Frau seit 2016 bei der Bergrettung engagiert. Das Training kam während der Landesgartenschau leider etwas zu kurz. Aber nun, freut sich Alexia, kann sie hier wieder aktiver werden.
Ziel erreicht: Der Stand war die beste Werbung für den Gartenbau selbst
Ulrich Herzog, Gärtnermeister bei Fautz die Gärten, war in die Planung und Umsetzung des Standes der drei Heilbäder mit dem Gartenbauunternehmen involviert. Die Ausstellung war für ihn ein absolutes gärtnerisches Highlight, trotz der enormen Herausforderung durch den trockenen Sommer. Rückblickend sein Fazit: „Schon bei der Eröffnung im April konnte zum ersten Mal ein Team der Firma Fautz beim Landschaftsgärtner-Cup teilnehmen. Unsere Azubis Julia Herbster und Melvin Imgraben erledigten ihre Aufgabe an diesem Tag sehr erfolgreich. Während der ganzen Zeit gab es mehrere Vorträge, von denen besonders der extra gewünschte Vortrag für eine Gruppe aus der Schweiz in Erinnerung bleiben wird.“in
„Ein weiterer Höhepunkt im September war der Azubitag des Galabau-Verbands südlicher Oberrhein. An diesem Tag trafen sich etwa 30 Azubis und Ausbilder und bekamen viel Interessantes über Pflanzen durch Führungen mit Harald Schwanz und mir zu hören. Der Drei-Thermen-Stand stellte nicht nur eine Werbung für die drei Bäder dar, sondern auch allgemein für den Gartenbau und die Firma Fautz, weil auf engstem Raum die enorme Vielfalt des Themas Garten zu sehen war.“
Kooperation erfolgreich: Das Gemeinsame stand im Mittelpunkt
Kurdirektor von Bad Krozingen und Geschäftsführer der Kur und Bäder GmbH Rolf Rubsamen zieht ebenfalls positive Bilanz aus der Landesgartenschau. Das Besondere am Stand war, dass drei Heilbäder und ein Gartenbauunternehmen gemeinsam etwas Tolles auf die Beine gestellt haben. Auch die verschiedenen Themen haben überzeugt. Die Präsentation war sehr ansprechend. Darüber hinaus zeichnete sich der Drei-Thermen-Stand durch eine permanente personelle Besetzung aus. Das war allen Beteiligten sehr wichtig. So kamen sehr viele Kontakte und Gespräche mit den Besuchern zustande. Zudem konnte jederzeit ein kühles Glas Wasser, gerade bei den heißen Temperaturen, ausgeschenkt werden.
Auch die tolle Arbeit von Fautz die Gärten möchte Rolf Rubsamen noch einmal erwähnen. Das Bad Krozinger Gartenbauunternehmen pflegt schon seit Jahren erfolgreich den Kurpark. Ist hier sehr engagiert, fleißig und kreativ. Dass der Park eine echte Schatztruhe ist, zeigt sich nicht zuletzt im 2018 erschienenen Bildband „Faszination Bäume“, das auf großen Anklang stößt. Und mit Texten von Gärtnermeister Ulrich Herzog versehen ist. Der Bildband ist im Buchhandel erhältlich, ISBN 9783000592485.